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Frau Komachi empfiehlt ein Buch. Von Michiko Aoyama.

Fünf Geschichten von persönlichen Umwegen und der heilenden Kraft der Bücher.

Seit ich die fantastischen Geschichten von Haruki Murakami gelesen habe, schaue ich immer zweimal hin, wenn auf einem Buchcover ein japanisch klingender Autorenname steht. Die schreibenden Söhne und Töchter Nippons haben’s einfach drauf, und so hat auch der neue Roman der 53-jährigen Ex-Journalistin Mikicho Aoyama aus Yokohama meine hohen Erwartungen mehr als erfüllt. 

«Frau Komachi empfiehlt ein Buch» ist ein Episodenroman mit fünf Einzelschicksalen im  erzählerischen Fokus zwischen Realität und Fantasie. Fünf Menschen in verschiedenen Lebenssituationen – ein Buchhalter etwa, dessen heimliche Liebe Antiquitäten gilt oder die gestresste Mutter im Kampf um Vereinbarkeit von Beruf und Familie - suchen mit unterschiedlichen Anliegen ein Gemeinschaftszentrum in einem Tokioter Quartier auf. Dort landen sie in der Gemeindebibliothek, wo sie von der Chefbibliothekarin Sayuri Komachi empfangen werden. «Wonach suchen Sie?» fragt die respekteinflössende Figur alle und empfiehlt ihnen dann neben vier Büchern, die zur erhaltenen Antwort passen, jeweils ein fünftes - aus einem völlig anderen Gebiet.

Die rätselhaften Empfehlungen der weisen Frau, denen die Protagonistinnen und Protagonisten folgen, haben aber für alle ungeahnte positive Folgen. Die ebenso unverlangte wie unerwartete Lektüre eröffnet ihnen neue Denkweisen und hilft ihnen letztlich bei der Bewältigung ihrer Lebenskrisen. Bücher, weiss Frau Komachi, haben eben magische Kräfte und sind eine Quelle der Inspiration.

Für Bücherchecker und Liebhaber japanischer Erzählungen ist diese Erkenntnis allerdings alles andere als neu - und entsprechend herzlich bedanken sie sich bei Michiko Aoyama für diese neuerliche Bereicherung des Genres.

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