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Fünf Frauen. Von Matthias Wittekindt.

Viel Psychologie und viel Rätselhaftes um einen Pfarrer, der keiner ist.

Matthias Wittekindts Chef Ermittler ist Kriminalkommissar Manz. Der ist allerdings längst im Ruhestand und freut sich, dass sein Enkel Matti konfirmiert wird. Und während dieser Konfirmation kommt ihm dann ein Fall in den Sinn, der sich vor 40 Jahren ereignet hat und ihn damals, mit drei kleinen Kids und deren Mutter, die nie zu Hause war, sehr beschäftigte. Und von diesem Fall handelt die Geschichte.

Wir Lesenden müssen aufpassen. Denn Wittekindt druckt seine Rückblicke in die Vergangenheit oder seine Auszüge aus der Gegenwart nicht kursiv. Sondern er wechselt hin- und her, oft auch innerhalb der Kapitel, mit derselben Schrift. So muss man sehr auf der Hut sein, dass man den Anschluss zur aktuellen Zeitzone nicht verpasst.

In der Hauptsache dreht sich die Geschichte um ein Tötungsdelikt in einem Haus. Und 80 % der Handlung spielt dann auch in diesem Berliner Haus. Wittekindt beschreibt die Zeit von damals (1983) in Berlin sehr schön und er hat auch seine beiden Figuren Manz und Borowski im Griss (es ist sein dritter Manz-Roman).

Dieses Buch beruhigt. Und im Gegensatz zu den Romanen, die ausschliesslich in der Vergangenheit spielen, bedient sich der Autor dieses Zeitsprung-Tricks. Mal spricht der Kommissar als "a.D." mit seiner Frau und kommt dann plötzlich auf einen Gedanken aus der Vergangenheit und schon ist der Kommissar wieder im Dienst und ermittelt als junger Mann. Aber alles in einem Tempo ohne Verfolgungsjagden, ohne Hochspannung. Aber mit viel Psychologie. Die Bewohnerinnen des Tatort-Hauses verlangen einem viel Fantasie ab, obwohl sie sehr gut beschrieben sind. Aber es bis zu den letzten Kapiteln nicht klar, was die Fünf Frauen vor haben und worum es eigentlich geht.

"Fünf Frauen" ist ein schönes Buch, welches einem nicht gänzlich kalt lässt. Kein Pageturner. Aber ein gutes Handwerk.

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