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Die Giftköchin. Von Arto Paasilinna.

Wieder einmal eine Seniorin die aufräumt.... und es so gar nicht wollte!

Das Setup der Geschichte ähnelt sehr jener vom "Geständnis einer Hunderjährigen" (Yvette Kolb; gecheckt in diesem Blog): eine alte, unschuldig wirkende Frau meuchelt ein paar unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg. Bei Kolb's Roman erfährt man das erstmals am Ende des Lebens der Protagonistin, bei einer Beichte an einen imaginären Kommissar. Der finnische Autor nahm in diesem Buch eine Geschichte zu Hilfe, die der alten Frau - die eher zufällig zur Giftköchin wird - geschieht. Und Paasailinna erzählt diese Geschichte herrlich authentisch. Was natürlich auch bedeutet, dass wenn randaliert, geschlagen, gestritten und verletzt wird, dies in der vielleicht für Finnen typischen kalten und emtionslosen Art passiert.

Man kommt als Leser/in aber gut darüber hinweg. Denn in diesem Buch blitzt der Schalk und der Humor von Arto Paasilinna durch. Es erinnert an den Schreibstil von Jonas Jonasson (Der Hunderjährige...) oder eben ... Yvette Kolb. Er beschreibt die Menschen Finnlands und ihre Tätigkeiten hervorragend und hat sich nicht zuletzt deswegen in die Kategorie der beliebtesten Autoren Finnlands vorgearbeitet.

Das Lesevergnügen wird zusätzlich erhöht, wenn man auch ein bisschen ein Finnland-Fan ist. Da die Geschichte in Harmisto/Siuntio und dann auch in Helsinki spielt, wird viel getrunken und viel "sauniert". Es wird Schiff gefahren, gefroren und die Namen sind teilweise unaussprechlich. Finnisch eben.

An diesem kleinen, herrlichen Roman kann man nicht viel herumnörgeln. Es ist kein literarisches Wunderwerk aber sehr gut und leicht lesbar. Fortsetzung gibt es keine. Denn erstens wird die Protagonistin am Ende des Buches in die Hölle umziehen und dort im allerletzten Abschnitt des Buches mit ihrem längst verstorbenen Mann wieder vereint. Und zweitens lebt der Autor Arto Paasilinna seit 2018 auch nicht mehr.

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