Die Autorin ist eine Schweizerin aus dem Emmental und ist eine "freie Journalistin". Sie hat für die grossen Medien in der Schweiz gearbeitet. Als "Justiz-Reporterin" bei der NZZ hat sie über einem Fall berichtet, bei welchem zwei Kinder im Schlaf getötet wurden.
Aus dieser - zugegeben - schrecklichen Anlage entstand dieses Buch, weil die Autorin Christine Brand "...diesen Fall nie vergessen konnte..."
Bemerkenswert an dem Buch "Bis er gesteht" ist allerdings, dass es nicht als simpler "Kriminalroman" daherkommt. Die Autorin erzählt die Geschichte anhand wörtlicher Vernehmungsprotokolle und Zaugenaussagen. Alles authentisch und zum sehr grossen Teil wahr (manchmal aus rechtlichen Gründen leicht abgeändert). Und es ist der Autorin gelungen eine unglaubliche und zum Teil verstörende Geschichte lesbar aufzuarbeiten und die Lesenden einzuladen, in die Verhörzimmer zu sitzen und sich selber ein Bild von den Tatverdächtigen zum machen.
In diesem Buch braucht man sich keine Sorgen über "überkanditelte Dialoge" zu machen. Was hier geschrieben steht, wurde so gesagt. Man fiebert mit. Manchmal mit den Verdächtigen und manchmal mit den Polizeimitarbeitenden.
Das Spezielle an dieser Art der Erzählung ist: Als Lesende hat man keinerlei Wissensvorsprung. Es gibt keinen Einstieg ins Buch, bei welchem die Tat beschrieben wird. Und es gibt auch keine Gedanken der Tatverdächtigen, die sie entlarven könnten. Sogesehen, ist es ein Real-Time-Roman.
Wer mit dem Doppelmord an zwei unschuldigen Kindern umgehen kann - leider keine Fiktion - der soll dieses Buch lesen und mitbekommen, zu welchen Taten Eltern fähig sein können.
Allen andern empfehle ich eine Lesepause.