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Römerschatz. Von Rolf von Siebenthal.

Ein Krimi wie aus dem Kochbuch! Alle Zutaten vorhanden und gut gewürzt!

Müsste man ein Kochrezept für einen anständigen Kriminalroman entwickeln, könnte ich mir folgendes vorstellen: Man nehme folgende Zutaten: 1. Ein authentischer Protagonist (m/w/d), der einerseits sympathisch, aber gerne auch etwas schräg ist. Dann 2. Ein gut recherchiertes Thema (inkl. Motiv), passend in unsere Zeit. 3. Ein paar Side-Storys, die zur Spannung beitragen und 4. eine Handlung, die tatsächlich auch so hätte passieren können. Diese Zutaten gut miteinander vermischen und zu einem schönen Krimi formen. Das ganze kann mit ein bisschen Lokalkolorit, Humor und Erotik gewürzt werden. Wenn das Buch fertig ist, dekoriert man es mit einem schönen, ansprechenden Cover und einem fesselnden Titel.

Rolf von Siebenthal, welcher sich durch seine Bücher, in welchen hohe Politiker/innen eine Rolle spielen, eine grosse Fangemeinschaft erschrieben hat, kann auf jeden Fall gemäss obigem Rezept ein Buch «kochen». Sein neuestes Werk – Römerschatz -  beinhaltet alle Zutaten, die es für einen tollen Regional-Krimi braucht. Er spielt in Basel und bei den Ausgrabungen in Augusta Raurica.

Schräg an der ganzen Sache ist, dass bei dieser Geschichte, wo es doch einige wenige Leichen gibt, die Polizei keine grosse Rolle spielt. Der Autor nimmt die Lesenden ins Privatleben eines «Gauners aus Überzeugung, eines ehrenhaften Diebes, der seine Einbrüche ohne Waffen und Gewalt plant» (Zitat Klappentext), mit! Und das gibt der ganzen Geschichte eine ziemlich schräge, humorvolle Note. Das Problem, welches der Protagonist hingegen zu lösen hat, betrifft einerseits ihn direkt und führt zu einer Geschichte über den Römerschatz in Augst. Und hier blitzt die Recherche-Arbeit des Autors durch: Augusta Raurica, die Römer, der Römerschatz, die römische Vergangenheit der Region – es kommt einem alles bekannt vor. Weil es existiert bzw. existiert hat.

Dieses Buch macht Freude. Vor allem auch weil der Autor – gemäss Quellen – «ausgebildeter Sprachlehrer und Texter» ist. Und das merkt man bei jedem Satz. Keine überflüssigen Wörter und ein perfekter Erzählstil.

Müsste man etwas kritisieren, dann vielleicht das: Das Buch kommt als Softcover daher und hat über 530 Seiten. Da fällt es leicht aus dem Leim – je nach Leseposition. Hier sind die E-Book-Reader/Innen im Vorteil….

Das Buch erachte ich als tolle Ferienlektüre. Weil es jetzt grad wieder 2 Monate dauert, bis die nächsten Schulferien anstehen, könnte man die Zeit nutzen, Augusta Raurica zu besuchen. Dann macht das Buch sicherlich noch mehr Spass.   

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