buechercheck.com

Was man sät. Von Marieke Lucas Rijneveld.

Dieses preisgekrönte Buch macht mich ratlos: Schund oder Geniestreich?

"Das Autorin" beschreibt in dessen Buch das Leben eines jungen Menschens auf einem Bauernhof in den Niederlanden. Da ich niederländischaffin bin, habe ich mich der Lektüre dieses Buches gerne angenommen und immer wieder geschmunzelt, weil ich sowohl die Lebensart, wie auch die im Buch vorkommenden Lebensmittel, Gerichte und deren Bedeutung natürlich aus eigener Erfahrung kenne.

Ich brauchte mindestens 30 Seiten um herauszufinden, ob "der junge Mensch" in diesem Buch ein Mädchen oder ein Junge ist. Nach der Lektüre von WIKIPEDIA über die Autorin Marieke Lucas Rijneveld weiss ich auch warum: "Rijneveld identifiziert sich sowohl mit dem männlichen als auch mit dem weiblichen Geschlecht. (Zitat: Wikipedia)".

Die Protagonistin in diesem Buch ist danach aber deutlich ein Mädchen. Dieses Mädchen beschreibt sehr akkurat und wahrlich bilderreich ihre Jugend auf einem holländischen Bauernhof mit Kühen, die irgendwann alle geschlachtet werden müssen. Jetzt aber scheint dieses Kind einen - wie man im holländischen sagt - "tik van de mole" (Schlag mit dem Flügel einer Mühle) abbekommen zu haben: Einerseits trägt sie tagein, tagaus ihre rote Jacke, auch im Bett. Dann leidet sie unter einem akkutem Darmhemmnis (sie nennt es: "Ich kann nicht kacken!") und lässt sich von ihrem Vater deshalb grüne Seife in den After (Das Poeploch) stopfen. Sie lässt zwei Kröten in ihrem Zimmer verdorren und vermutet Juden im Keller ihres Hauses. Dann hat sie noch weitere Macken, die ich hier nicht spoilern will.

Je länger aber das Buch dauert, entdeckt die Kleine etwa zwölfjährige Göre die Sexualität. Erst rutscht sie auf ihrem Stofftier umher und steigert diese sexuellen Entdeckungsreisen mithilfe ihres ebenso "abgeklärten" Bruders bis hin zum Erzwingen eines frühpubertären Orgasmus mittels Einlassen von spritzendem Cola in die Vulva der kleinen Schwester! - Wäre diese Marijke Lucas Rijneveld ein kompletter und eindeutiger Mann: Dieses Buch würde konfisziert als Pädophilenliteratur.

Über die letzten Zeilen des 320seitigen Buches musste ich mich zwingen. Aber ich wollte noch das Ende dieser Geschichte erfahren. Das konnte ja kein Happy End sein. Und richtig: Am Schluss war das einzige, was mich happy machte, das, dass das Buch zu Ende ist.

Zusammenfassung:

  1. Das Bild der Autorin/des Autors auf der WIKIPEDIA-Seite im Internet entspricht lustigerweise genau dem Bild der Protagonistin in meinem Kopfkino. Was beweist, dass Marijeke Lucas wirklich gut schreiben kann. Die Bilder, die Szenen die sie erzeugt und die Dialoge sind wahrhaftig grossartig.
  2. "Elektrisierend", "Leuchtend", "Berauschend" - die Kritiken der Times, des Observers und des Independents. Vielleicht ist dieses Buch - mit einem Joint in der Hand - wirklich gut.
  3. Das Thema im Buch (eine Geschicht gibt es keine) ist das Alltagsleben auf einem Bauernhof in den Niederlanden. Wenn das wirklich flächendeckend der Realität entspricht - dann gute Nacht!

4. Lesen Sie dieses Buch unter der Wirkung von Alkohol oder Rauschmitteln. Dann könnte es gehen.

Ich persönlich wünschte mir, dass dieses Buch keine Autobiografie von Marijke Lucas ist. Das wäre ja dann wirklich schlimm für das Kind...

Zur Startseite
Impressum
Startseite
Lister mit allen Büchern
Der Blog und sein Zweck
Webseite & Design, thiriet creative content, casper@thiriet.cc
Riehen © 2020