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Margherita. Von Jana Revedin.

Die LeserInnen dieses Blogs denken bei "Venedig" natürlich sofort an Verbrechen, Brunetti und Donna Leon. Es geht auch anders.

Venedig-Kenner werden dieses Buch aus demselben Grund lieben wie die Krimis mit Commissario Brunetti. Sie kennen jeden Platz, jedes Gässlein und jeden Palazzo, von dem in Jana Ravelins Erzählung die Rede ist. Und anders als bei Donna Leon sind bei ihr nicht nur die Locations authentisch, sondern auch die Story.

Jana Revedin erzählt die Geschichte ihrer Schwiegergrossmutter Margherita Revedin, die in den 1920 er Jahren als Zeitungsverträgerin in ihrem Heimatstädtchen Treviso den Adligen Antonio Revedin kennenlernt und heiratet. Der in Venezia gut vernetzte Blaublüter nimmt sich vor, die damals verschlafene Lagunenstadt zu neuem Leben als Hotspot von Kunst und Kultur zu machen und macht dafür seine attraktive junge Frau zur gesellschaftlichen «First Lady» der Serenissima.

In dieser Rolle erfindet Margherita unter anderem die Film-Festspiele auf dem Lido, zu denen sie Greta Garbo und Clark Gable einlädt, motiviert die amerikanische Millionärin und Mäzenin Peggy Guggenheim, sich in einem Haus am Canal Grande niederzulassen, macht als frühe «Influencerin» die Kreationen einer jungen Modeschöpferin namens Coco Chanel populär und freundet sich mit Pablo Picasso an.  

Dass die Autorin Jana Revedin Architektin ist und nicht Schriftstellerin, merkt man dem Buch an. Die Dialoge sind hölzern, die Charaktere bleiben flach. Aber wie gesagt: Venedig-Fans werden das Bändchen verschlingen, erzählt es doch unterhaltend und authentisch vom Revival venezianischer Stadt- und Kulturgeschichte in den «Golden Twenties».

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