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Mord im Atlantis. Von Felix Bornhauser.

Der lokale Krimiautor Felix Bornhauser erfindet einen ganz neuen Plot für seinen Krimi!

Das muss man dem Autor lassen. Anstatt seine "Bühne" im Buch - wie in einer klassischen Sitcom am TV - immer gleich zu lassen (gleicher Kommissar, gleiche Mitarbeiter, gleiches Büro, gleiche Marotten, gleiche Sprüche, gleiche Fahrzeuge etc. - nur einen neuen Fall), steckt er seinen Protagonisten in die Klapse. Dort empfängt er Besuch von seinen Arbeitskollegen und unterhält sich mit "Mit-Patienten". Und schon gibts einen Coldcase, den man so nebenbei lösen kann.

Das Buch ist voller - erfrischend kurzen - Rückblenden in Schmeitzkys Jugend und für alle, die sich in Basel gut auskennen, gibts einige herrliche Ausflüge in die eigene Jugend.

Bornhauser ist ein einfacher, ehrlicher und authentischer Krimiautor. Er recherchiert seine Bücher sehr genau und man glaubt ihm alles, was er schreibt. So ist es nicht verwunderlich, dass der bekennende FCB-Fan Bornhauser auch einen Kriminalroman mit dem Titel "Schmeitzky im Offside" geschrieben hat. Und meistens sind seine Krimis Geschichten, die gut und spannend erzählt werden.

Im vorliegenden Buch ist es etwas schwieriger, eine durchgehende Geschichte zu erkennen. Vielleicht sind es viele Geschichten, manche davon mit dem gleichen Ende. So gut und kreativ dieser Plot auch angelegt wurde, mich hat er jedoch fast ein bisschen überfordert. Es dauert fast 65 Seiten (von total 164), bis das -tis, immerhin titelgebend, erstmals massgeblich auftaucht. Natürlich ist ein Buch kein "Tatort"-Film, wo der Mord aus Zeitgründen in den ersten fünf Minuten zu erfolgen hat. Aber Bornhauser lässt den Lesenden gehörig warten, bis passiert, was passieren muss. Aber dennoch, die damit verstrickten Geschichten sind nicht ohne Spannung, Humor und Lokalkolorit.

Schmeitzky ist wieder gesund und zurück in seinem Büro (mit Besucherstühlen). Vielleicht bekommt er als nächsten Fall wieder einen, den er "normal" lösen kann.

Das Buch ist im ilv-Verlag erschienen. Das ist ein Verlag, der Bücher - auch für kleine Reichweiten - herausbringt und nicht primär gewinnorientiert ist. Das ist ihm sehr hoch anzurechnen. Bornhauser ist sowas wie ein Stamm-Autor beim ilv. Das Schmeitzky-Buch ist anständig produziert, schön wäre es, wenn die letzten drei Tipp-Fehler auch noch gefunden worden wären...

Alles in allem: ein sympathisches Buch!

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