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Still schweigt der See. Von Tina Schlegel.

Ich habe vor dem Haupttext des Buches die «Vorstellung» der Autorin gelesen. Dort sind mir die Stichwörter: «Regieassistentin, Drehbuchautorin und Redakteurin» aufgefallen. Und da habe ich angenommen, dass die Tina «spannender Plot» kann. - Oh ja, sie kann!

Und wie sie es kann!

Dieser «Regionalkrimi» (gemäss Deckel ein «Bodenseekrimi») ist schlicht ein Hammer! Die Schnelligkeit der Geschichte, die Spannung, der Plot und die Ideen sind grossartig und man kann sich das Buch auch als «Tatort» vorstellen.

Sehr spannend die Charakterisierung der diversen Handlungsfiguren: Die Truppe der Polizisten ist eine Ansammlung von Charakteren, die aber alle tatsächlich existieren könnten. Da gibt es keine Psychopaten aus der Schublade, sondern höchstens etwas schräge aber nervende Typen. Auch bei den Bösen gibt es spannende – aber durchaus  mögliche – Typen von Menschen.

Die Geschichte ist sehr aktuell. Wir sind mittendrin in einer Klimademo (mit einer «Deutschen Greta» in der Hauptrolle) und wir erleben aus nächster Nähe ein Geiselnahme. Nach diesem Akt des Verbrechens schreibt uns die Autorin mitten in die Polizeiarbeit, die fast aussichtslos erscheint, aber immer wieder ganz erstaunliche Wendungen nimmt.

Ganz nebenbei führt uns Tina Schlegel in die Bodensee-Region um Konstanz. Sie beschreibt unaufdringlich die Schönheit des Sees im Nebel (sie bedient sich dabei einer Malerin, die den See auf Leinwand bringt) und lässt den auswärtigen Lesenden spüren, dass Konstanz eine tolle Stadt ist..

Das ganze Buch dauert einen Tag (Die Kapitel sind in Stunden des Tages unterteilt). Das heisst, wir erleben als LeserIn jede Stunde des Tages und somit beinahe alle Aktivitäten der Portagonisten. Das führt auch dazu, dass die Handlungen realtistisch sind und nur Dinge beschrieben werden können, die auch in den «realen Zeitraster» passen! Hier kommt das Drehbuchtalent der Autorin zum Zug! Zugegeben, es gibt ein paar «Rückblicke», die sind aber kurz und stören die Spannung nicht.

Ich habe dieses Buch verschlungen. Nomalerweise lese ich 30 Minuten vor dem «Augen zu» - also dem Schlafengehen. Bei diesem Buch ist diese Spanne mehrmals auf eine Stunde angewachsen. Man kann ja nicht mitten in einer Geiselnahme den Deckel schliessen…

Das Buch stammt aus dem emons:-Verlag. Das macht klar, dass sowohl die äussere Erscheinung des Buches, wie auch das Layout professionell und schön sind. Tolles, eindrückliches Coverbild.

«Bodensee noir: ein atemloser, hochaktueller Thriller» - so der Klappentext. Dem stimme ich zu!

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