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Müller und der Schwarze Freitag. Von Raphael Zehnder.

Ein Regionalkrimi, der in Basel spielt und zwar an einem dieser «Black Friday»-Verkaufstage, die jeweils im Herbst – als amerikanischer Import – auch von den Basler Geschäften durchgeführt wird.

Ein Regionalkrimi, der in Basel spielt und zwar an einem dieser «Black Friday»-Verkaufstage, die jeweils im Herbst – als amerikanischer Import – auch von den Basler Geschäften durchgeführt wird. Wer in Basel lebt, vergnügt sich an den Beschreibungen von bekannten Einkaufsläden und -häusern und kann hinter die Kulissen von Betrieben gucken, wenn diese «Rabatt-Schlachten» durchgeführt werden.

Der Autor ist ein wahrer Krimifan und das merkt man. Zehnder, der in Basel lebt, beschäftigt sich ausserberuflich mit Krimis – er ist Miterfinder der Kriminacht im Theater Rigiblick in Zürich und hat schon ein halbes Dutzend Krimis mit seinem Kommissar Müller verfasst.

Seine Bücher heben sich positiv von den üblichen Basler Krimis ab. Warum? Erstens nimmt er sich die Mühe, seinen Plot auszuschmücken und zu Beginn des Buches ein paar Handlungsstränge anzusetzen, die sich – natürlich – gegen Ende des Buches aufklären. Das vorliegende Buch benötigt dazu rund 300 engbedruckte Seiten und das ist überdurchschnittlich für einen Regionalkrimi.

Einer seiner Handlungsstränge führt die Leserschaft ins benachbarte Elsass und es braucht einige Seiten, bis man entdeckt, wo das hinführt.

Der Stil des Autors – in diesem Buch – ist speziell und sorgt für Spannung. Auch er ist ein Autor, der sich nicht hauptsächlich mit der Umgebungsbeschreibung aufhält. Wenn er aber solche benützt, dann sind diese erstens lehrreich und zweitens bringen sie vor allem die Geschichte weiter. Wer dieses Buch liest, fühlt sich durch die Untertitel in den Kapiteln regelrecht durch die Geschichte geführt, als nähme der Autor die Leserin/den Leser bei der Hand und erklärt ihm/ihr, um was es im nächsten Unterkapitel geht. Oft verwendet er keine ganzen Sätze, sondern schreibt Anweisungen, als ginge es um ein Filmdrehbuch (z.B. Seite 153, Mitte: Sitzungszimmer. Keine Präliminarien   ...    Setzen.) Was in anderen Krimis als Zeichen von eher bescheidenen Fähigkeiten der Autoren erscheint, ist bei Zehnder ein Stilmittel, mit welchem er durchaus ankommt. Auf jeden Fall bei mir.

Zehnder beschränkt sich oft auf die Dialoge und die Beschreibung der Tätigkeiten und den Aktionen der Protagonist/innen. Zudem bedient er sich ein paar humoristischen Einlagen. Einerseits schreibt er sein Vorwort, welches – wahrscheinlich – der Vorstellung der Protagonist/innen dient, in lateinischer Sprache. Andererseits schwärzt er einige Stellen im Buch schwarz ein, z.B. wenn geflucht wird oder andere nicht jugendfreie Begriffe benützt werden…

Aber: Das Buch liest sich gut und fliessend und ich habe mir vorgenommen, noch ein paar andere Müller-Bücher zu lesen.

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