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Lost in Fuseta – Spur der Schatten. Von Gil Ribeiro.

Wenn Sie bereits hunderte von Krimis gelesen haben sollten, dann ist man doch dankbar dafür, wenn ein Krimi erscheint, der sich von der Masse unterscheidet. Und das ist einer!

Wenn Sie bereits hunderte von Krimis gelesen haben sollten, dann ist man doch dankbar dafür, wenn ein Krimi erscheint, der sich von der Masse unterscheidet. Vielleicht durch den Stil. Vielleicht durch den Plot. Oder vielleicht, weil der Ermittelnde ein ganz komischer Typ ist. Und zwar nicht weil er – wie viele – säuft oder ein Rambo ist, sondern weil er z.B. ein Asperger-Autist ist. Leander Lost, der Titelheld, ist einer. Und das macht diese Krimireihe aus.

Lost in Fuseta ist ein Wortspiel, weil es einerseits den Namen des Protagonisten enthält (Leander Lost) und andererseits sein Befinden, zumindest in seinen ersten beiden Fällen, beschreibt. Eben «lost». Verloren. Lost wird aus Hamburg nach Portugal transferiert. Vordergründig im Rahmen eines Austauschprogrammes. Es ist aber schnell klar, dass die Hamburger mit dem schrägen Kerl nichts anfangen konnten und froh sind, dass er für ein paar Monate weit weg ist.

Der Autor – Gil Riberio oder mit richtigem Namen Holger Karten Schmidt – ist ein erfahrener Krimi-Drehbuch-Autor. Er kennt das Handwerk eines guten Plots, einer guten Geschichte und führt Handlungsstränge geschickt nebeneinander, bevor er sie letztlich zusammenführt. Ergo: Die Geschichte um Kommissar Lost und seine portugiesischen Kolleginnen und Kollegen ist klar, gut und spannend. Es ist nicht im Geringsten wichtig, um was es in diesem – zweiten – Buch geht. Alle «Lost»-Bücher der Reihe (2020: 4) haben eines gemeinsam: Eine gute, spannende Geschichte in einem sehr lesbaren Stil geschrieben.

Viel wichtiger, interessanter und in gewisser Weise ebenfalls spannend ist Leander Lost. Der sich von Buch zu Buch steigert. Anfangs, als Asperger-Autist total verloren, verliebt er sich (grosses Kino!), beginnt zu verstehen, was Ironie ist, merkt, wie man Gefühle ausdrückt und glänzt mit seinen, nur ihm als Autisten eigenen Ermittlungsmethoden. Seine «Sub-Inspektoren» Graciana und Carlos müssen ihr Tempo drastisch erhöhen, um dem schlaksigen Lost zu folgen.

Klappentext: «Erneut erzählt Ribeiro mit Dialogwitz und Herzenswärme von Leander Lost …. man möchte am liebsten sofort an die Algarve reisen … und mitermitteln!» Das ist sehr gut zusammengefasst. Kaufen Sie das Buch. Und am besten die vorher erschienenen Bände auch.

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