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Der Himmel über Nebra. Von Erdem Ucar.

Stichwort: Regionalkrimi. Die Geschichte spielt vornehmlich in Basel. Aber die Wohltat: Man merkt es kaum. Im Stil eines grossen Autors, dessen Geschichten in einer amerikanischen Grosstadt oder an einer isländischen Küste spielt, schreibt Ucar seinen Krimi auf.

Stichwort: Regionalkrimi. Die Geschichte spielt vornehmlich in Basel. Aber die Wohltat: Man merkt es kaum. Im Stil eines grossen Autors, dessen Geschichten in einer amerikanischen Grosstadt oder an einer isländischen Küste spielt, schreibt Ucar seinen Krimi auf. Und nicht versteckte Stadtführungen und stadthistorische Referenzgeschichten. Das einzige, woran man vielleicht merken könnte, dass die Story in Basel spielt, sind einige Bezeichnungen und die Dienstgradbezeichnungen der Polizist/innen. Aber sonst konzentriert sich der junge Autor auf das Wesentliche. Auf die Geschichte.

Und die ist richtig gut. Es ist schon ein paar Monate her, seit ich dieses Buch, erschienen 2016 im Basler Reinhard Verlag, gelesen habe. Aber ich kann mich sehr gut erinnern, wie kompakt, stringent und hervorragend recherchiert sie daher kommt. Und das gibt mir ein richtig gutes Gefühl beim Lesen: Ich muss mich weder über Stilfragen noch über die Rechtschreibung ärgern. Es geht einfach von alleine und macht Sinn. Es gibt sehr viele Dialoge, die authentisch und kurz rüberkommen. Und die mit Worten gezeichneten Bilder sind klar und realistisch.

Erdem Ucar ist Drehbuchautor. Und das merkt man gut. Schon die Eröffnung des Buches zeigt es: Die ersten beiden Seiten schildern – in Ich-Form – auf knapp zwei Seiten jenen Moment, als der Protagonist knapp vor dem Sterben, gefangen und misshandelt und mit einer Pistole bedroht, in einem Verlies liegt. Und dann? Bevor er – vielleicht – erschossen wird, beginnt er: «Mein Name ist Etienne Pettit und das ist meine Geschichte»…

Und dann wird auf 389 Seiten eben diese Geschichte erzählt. Pettit soll ein Artefakt klauen und wird von einem Kommissär und einer jungen Fernsehjournalistin gejagt (da kennt sich der Autor als ehemaliger Redaktor der Basler Fernsehens aus!). Mit einigen Nebenschauplätzen und Umwegen ist die Geschichte schnell und kompakt. Den Überblick verliert man nicht. Das Handwerk des Autors ist sehr gut.

Der Reinhard Verlag leistet ebenfalls sehr gute Arbeit bei diesem Werk. «Der Himmel über Nebra» kostet knapp 35 Franken, Hardcover, hat ein schönes, künstlerisches Cover, tolle Papierqualität und ein korrektes, lesbares Layout. Die Kapitel sind – etwas verwirrend für einen Nicht-Gymnasiasten – in römischen Ziffern bezeichnet, aber mit einem Zeitfenster markiert, in welchem sich das Kapitel abspielt. Tolles Buch. Meine Empfehlung: Lesen!

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