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Die Meisterdiebin. Von Christine Jaeggi.

Eine Geschichte, die auf der Wahrheit basiert. Spannend und grossartig geschrieben!
Ein Buchcheck von Daniel

Vor einigen Jahren hat mein Büronachbar über seine Lieblingslektüre gesprochen: "Ich lese am liebsten historische Kriminalromane". Ich war dazumal - ehrlich gesagt - etwas skeptisch. In der Zwischenheit habe ich aber dieses Genre kennen und schätzen gelernt. Einige der Bücher in diesem Blog zählen dazu. Es fasziniert mich, wie zuverlässig man schon von hundert Jahren Kriminalfälle lösen konnte. Ohne DNA-Abgleiche, ohne mobile Telefone, ja ohne Fahrzeuge und ohne Handschuhe am Tatort.

Nun bin ich, eher per Zufall muss ich gestehen, am Wühltisch meines Lieblingsbuchladens auf den "Roman" von Christine Jaeggi gestossen: "Die Meisterdiebin". Schon die Ankündigung, es sei ein Roman, welcher von einer Diebin handelt, war ein Nachfragen wert. Wenn schon "Diebin", dann "Kriminal-Roman", oder etwa nicht?

Nun, der Roman käme ganz ohne Todesopfer aus, wäre da nicht der zweite Weltkrieg und die Protagonistin eine Jüdin. Und so tauchen wir mit der Autorin in die Dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts ein und erleben eine eigentlich einfache Geschichte: Eine jüdische Frau wird während der Machtübernahme der Nazis in Österreich mehrfach und tief gedemütigt, verliert Mann und Kind und beschliesst dann von ihrer neuen "Heimat" (Luzern) aus, sich an den Nazis zu rächen, indem sie die Nazibonzen, während deren Ferien in den Nobelhotels der Schweiz, ausraubt.

Die Autorin nimmt uns einerseits mit in diese schreckliche Zeit des Nationalsozialismus in Europa, lässt uns erfahren, welch unglaubliche Geschichte die Juden durchlebt haben und sie nimmt uns mit in die "sichere Schweiz", wo sich die Nazi-Grössen in den "judenfreien Hotels" Ferien gönnten. Der Erzählstil von Christine Jaeggi ist - das kann man nicht anders schreiben - wahnsinnig gut. Nichts in den offensichtlich akribisch recherchierten Aufzeichnungen lässt Fragen offen. Das Buch liest sich, als würde eine Erzählerin am Kaminfeuer sitzen und die Geschichte einem aufmerksamen Publikum erzählen. Der zweite Weltkrieg spielt dabei eine untergeordnete Rolle in der Erzählung - ist aber für den ganzen Plot verantwortlich.

Die Geschichte der "Meisterdiebin" ist unglaublich spannend und - basiert auf einer wahren Figur. Das erklärende Nachwort hat Lena Berger verfasst, die Stv. Chefredaktorin des "Beobachters". Ihrer Recherche zur echten "Meisterdiebin" (Erika Böhm) inspierierte Christine Jaeggi zum vorliegenden Buch.

Volltreffer.

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