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Abgehängt. Von Thomas Blubacher.

Für Fans des Café Schiesser und des HG.
Ein Buchcheck von Roger

Ich habe im Rahmen meiner Beiträge zu diesem Blog wohl schon angedeutet, dass ich um Kriminalromane aus und über Basel seit jeher einen Bogen mache. Seit es Bezahlverlage und Selfpublishing-Plattformen gibt, wird dieses Feld emsig beackert von Hobbyautoren und Möchtegernschriftstellerinnen, deren Manuskripte jedes Verlagshaus mit einer Standardabsage retournieren würde. Offenbar verhilft diesen Amateuren jedoch das anbiedernde Lokalkolorit, mit dem sie ihre dünnen Stories zwischen Claraplatz und Bruderholz würzen, zu einer treuen regionalen Leserschaft.

Auch der ausserordentlich produktive und vielseitig beschäftigte Basler Autor und Regisseur Thomas Blubacher (* 1967) erlag nach einer erfolgreichen Karriere in Film, Funk und Fernsehen sowie verschiedensten Sparten des deutschsprachigen Theaters letztes Jahr der Versuchung, mit «Ausgespielt» einen historischen Basler Krimi zu schreiben. Auf Empfehlung meines Co-Checkers habe ich nun dessen Nachfolger «Abgehängt» gelesen, und was soll ich sagen, mich dabei prächtig amüsiert. Blubacher hat nämlich gewissenhaft recherchiert und kann daher seine Story über einen Mord im Hause des Junggesellen Merian an der Rittergasse mit jeder Menge witziger Details aus dem Vorkriegs-Basel und dem damaligen "Daig" würzen. Vor allem die literarischen Anspielungen und Kalauer, mit denen der Protagonist Max Werthemann und sein offen homosexueller Freund Simon in geistreichen Dialogen und süffisanten Anspielungen um sich werfen, haben mich als ehemaligen Schüler des oft vorkommenden «HG» (Humanistisches Gymnasium, heute GAM Gymnasium am Münsterplatz) bestens unterhalten.

Der abgehandelte Kriminalfall ist allerdings ähnlich kompliziert und unlogisch wie die meisten seiner lokalen Pendants, und erst ganz am Schluss erschliesst sich dem streckenweise verwirrten Leser auch die Pointe, die der Romantitel und das Cover setzen sollen. «Abgehängt» wird nämlich der beleibte und verfressene Kriminalkommissär Jakob Staehelin von der Mittäterin Hermine und dem Drämmli, in das die Flüchtige am Kunstmuseum steigt. Es bringt sie damals noch via Riehen nach Lörrach - und damit ausser Reichweite der Schweizer Polizei.

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