Die Autorin Sabine Thiesler ist Schauspielerin und hat – nebst TV – auch Bühnenerfahrung. Und ich finde es grossartig, wie man das bei der Lektüre des Buches merkt. Da geht es nämlich um einen Schauspieler, der an seinen Rollen zerbricht, zudem um seine Geliebte und um die Mutter des Bühnenstars.
Sabine Thiesler beschränkt sich dann nicht auf eine Geschichte, einen Plot. Nein, sie zieht vorsichtig für jede ihrer Protagonisten eine Story auf die Leine und spielt grossartig damit. Wir begleiten den irren Schauspieler, wie er sich nebst seiner Geliebten eigentlich nur mit sich selbst und seinen Rollen beschäftigt, wie sind dabei, wenn die verängstigte Geliebte ihrem Ex nachjagt und dabei sich, ihre Belgeiterin und ihre ganze Umwelt beschäftigt und wir sehen, wie die zu neuem Leben erwachte Mutter des Schauspielers im Leben der beiden andern eine tragende Rolle einnimmt.
Das Buch bietet Spannung und gewährt einen wunderbaren Blick hinter die Kulissen der Theaterwelt – im wahrsten Sinne des Wortes. Es bietet aber auch einen Blick hinter die Kulissen von Menschen und erzählt deren Geschichten. Im letzten Drittel des Buches kommt es dann noch zu einem gewaltsamen Todesfall, der dann alles wieder auf den Kopf stellt. Komischerweise ist das aber in der Geschichte an sich keine grosse Überraschung. Denn die Autorin schafft es, dass man sowas erwartet.
Ich habe mir die gebundene Ausgabe gegönnt (22 € in DE; 33.90 CHF) und habe ein schönes und gutes Buch bekommen. Romeos Tod liest sich flüssig und bietet eine Grundspannung, die immer wieder zum Weiterlesen animiert.
Klare Leseempfehlung. Auch für LiebhaberInnen von unblutigen Geschichten.