Zuerst zur Autorin. Sie zählt zu den erfolgreichsten, aktuellen Autorinnen in Deutschland und ihre Bücher sind allesamt Bestseller und erreichen eine Auflage von 33 Millionen Exemplare (wer das wohl zählt)! Es kann also kaum sein, dass man sich ein "schlechtes" Buch kauft, wenn man sich einen Kriminal-Roman von Charlotte Link einpacken lässt.
Dennoch: Ich kenne ein paar Menschen, die würden - wenn sie den Inhalt erzählt bekommen - das vorliegende Buch niemals kaufen. Denn es gibt immer LeserInnen, die sich nichts aus Krimis machen. Und wenn doch, vielleicht eher aus humorvollen, lokalkolorierten Plots oder einfach aus schönen Büchern mit einem nicht unbedingt blutigen Verbrechen.
Das sehe ich ein bisschen den Zweck dieses Blogs. Ich möchte erzählen, wie es mir beim Lesen ergangen ist und wie sehr ich an jene Menschen denken muss, denen das Buch allenfalls nicht gefallen hätte.
Nun, die Geschichte um die Ermittlerin Kate Linville nimmt einen absolut brutalen Anfang. Ich glaube immer mehr, dass die erfolgreichen Serien-AutorInnen immer neue und immer aufsehenerregendere Einstiege benötigen. Jener im vorliegenden Buch ist grausam, brutal und nichts für schwache Nerven. Vorallem nicht, weil die Tat immer und immer wieder im gesamten Verlauf des Buches vorkommt und letztliche auch noch in allen Details beschrieben wird.
Die Ermittlung - der Plot dazu - ist spannend, gut geschrieben und hat mich manchmal etwas gestresst, weil ich mit den Aktionen der Protagonisten nicht immer einverstanden war. Aber: Das Buch ist spannend und farbig - auch wenn es zum grössten Teil im stets regnerischen Schottland stattfindet. Manch unlogische, wenig glaubwürdige oder lächerlicher Handlung überliest man grosszügig - es muss halt einfach sein, sonst geht die Geschichte nicht weiter. Und die Geschichte ist temporeich.
Aber eben: Für die zartbesaiteten Lesenden gilt: Finger weg. Da gibt es Schöneres.
Für die Hardcore-Kriminalisten: Durchaus lesenswert. Es ist ja auch von Charlotte Link.